29.08.2018

Gedankenhygiene 3.0 - Es muss raus!

https://kopfundherzoeffner.blogspot.com

Es ist mal wieder so weit. 
So viele Gedanken. So viel zum Thema.
Es muss heute raus.

Wo fange ich am besten an?
https://kopfundherzoeffner.blogspot.com/

Es ist komisch. Das Gefühl, dich mal eben nicht anrufen zu können oder dir zu erzählen, wie es mir geht oder was gerade so passiert.
Ich hab das Gefühl, dass ich noch mehr stärker denn je sein muss und dennoch fühle ich eine Art Veränderung. 


Einige wichtige Erfahrungen hab ich gemacht. Die Bewertung im Bereich gut oder böse, lasse ich komplett weg. Denn eine Bewertung dazu ist nicht nötig. Die brauche ich vor Dir nicht. Diese Erfahrungen wurden gemacht. 

Ich würde Dir gern erzählen wollen, dass du natürlich Recht hattest mit der Sache und dem Vertrauen. Das Fehler manchmal gemacht werden wollen und natürlich auch sollen, damit man daraus lernt. Und auch würde ich dir gern erzählen wollen, was ich für mein Leben von Dir und Deinen Erfahrungen mitnehmen konnte und es jeden Tag anwende. 


Wann ich wieder an Deinem Grab stehen werde, weiß ich nicht. 
Wenn ich komme, werde ich allein kommen. Den Gedanken, den ich hatte, jemanden mit zu nehmen, damit du einfach siehst, dass es mir gut geht, den habe ich verworfen. 

Ich hoffe, Du siehst (von wo auch immer), dass es mir gut geht oder hoffe es insgeheim.
Das ich wieder aufgestanden bin, wieder und wieder und weiter und weiter gehe. 
https://kopfundherzoeffner.blogspot.com/

Manchmal weint nicht nur die Seele und gerade zu deinem Geburtstag oder zum Todestag, wird es noch mal schwer. Es wird schwer, nicht an die letzten 23 Tage bis zu Deinem Tod zu denken. Den Weg, den wir gemeinsam gegangen sind und ich bei Dir war. Es war ein Weg voller Liebe und der Gewissheit, dass wir nur noch diese 23 Tage hatten. Jeder Tag war ein Geschenk und wir haben es genutzt. Wir haben mit einander geredet so lang es ging oder ich saß nur neben deinem Bett und war einfach da.

Ich vergesse nie den Tag, als du dich in deinem Bett so mühsam aufgesetzt hattest und mir sagtest, dass du schnell gesund wirst und wieder laufen wirst. Deine Augen erzählten mir was ganz anderes und wussten, was wohl bald kommen mag. 

Du sagtest, dass du bald gesund wirst, das wolltest Du mir versprechen. Da habe ich deine Hand genommen, dir in die Augen gesehen und gesagt, dass ich mir das so wünschen würde. 

Meine Tränen habe ich geschluckt und versuchte zu grinsen und drückte nochmal ein wenig fester deine Hand und blickte zu Boden.

Ich hoffte damals, dass du in meine Augen nicht gesehen hast.

Ich weiß, eigentlich wolltest Du noch nicht gehen, doch manchmal, doch die Zeit war einfach abgelaufen. 

Diese 23 Tage waren die prägendsten und härtesten meines Lebens.
https://kopfundherzoeffner.blogspot.com/


Nach Deinem Tod, habe ich mich oft gefragt, ob der Schmerz irgendwann nachlässt. Hört es bitte irgendwann auf zu schmerzen. Diese Traurigkeit, schwer wie Blei, die dich umgibt.

Was ich für mich festgestellt habe ist, dass dieser Schmerz dich verändert.
Ja, er hat mich verändert.
Die entsprechenden Erfahrungen im Nachhinein auch. 

Mein Gefühl war nach Deinem Tod, dass ich keine Wurzeln mehr hatte. 
Dieses Erlebnis, dich sterben zu sehen, zu sehen wie du gegen den Tod kämpfst und dann verlierst und er dich mitnimmt, hat mich ausgehebelt. Entwurzelt.
Du warst mein Baum.
Mein Ahne.
Der, der wusste, wie er mit mir umzugehen hatte.

Es sind jetzt fast zwei Jahre vergangen, in denen ich immer wieder versucht habe, diese Wurzeln zu finden. Tief herum gewühlt.
So langsam spüre ich, dass mich dieser Prozess, dich damals zu begleiten und du mir die Ehre hast zu Teil werden lassen, dass ich bei deinem letzten Atemzug dabei sein durfte, mich verändert hat. 

Es hat mir die Augen geöffnet.
Ich sehe die Welt anders. Mag sich für einige fremd oder unwirklich anhören.

Viele Dinge worüber man sich täglich ärgert oder gestritten wird, sind wirklich unwichtig. Dankbarkeit und wirklich die Momente zu schätzen im hier und jetzt zu sein, dass macht mich glücklich. Nicht jeder Tag läuft gleich und nicht immer gelingt es einem, aber da liegt ja auch das tägliche an-sich-arbeiten.

Hass, Ärger und Wut werden deine Seele dunkel färben und du wirst kein Strahlen mehr sehen oder gar wahrnehmen können.


https://kopfundherzoeffner.blogspot.com/

Ich arbeite täglich daran meine Trauer loszulassen und frei zu sein, denn ein Teil von mir, ist an dem Tag mit Dir zusammen gestorben. 

Das ich konsequent daran arbeite, heißt aber nicht, dass es mir leichter fällt. Es ist ein wenig besser geworden. Doch gerade um diese Zeit, habe ich das Gefühl ich wäre gerade von Deiner Beerdigung zurück.

Was mir bleibt ist die Hoffnung.
Die Hoffnung, dass es Jahr für Jahr ein wenig besser wird und ich dich mehr loslassen kann. Frei von der Trauer werde ich wohl nie ganz sein, denn dafür bist Du zu sehr in meinem Herzen.

Genießt die Zeit und teilt Eure Gefühle sowie Gedanken mit euren Liebenden, denn ihr wisst nie, wann wirklich der letzte Tag mit diesen Menschen ist.




0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für Deine Nachricht!